en, das ebenso unterbrechungsfrei, also
ohne zusätzliche Übergangswiderstande,
zum Sicherungshalter und weiter zur
Netzbuchse geht. Auch andere Maßnah-
men zur Klangreinhaltung sind kaum
sicht- aber durchaus hörbar, wie die mit
Kupfer- statt Stahlpins versehenen Ni-
chicon-Kondensatoren. Durch die Ver-
wendung von besonders temperatursta-
bilen 105°-Typen ist für eine viermal län-
gere Lebensdauer als bei den 85°-Stan-
dardtypen gesorgt.
Kein Freund von Marketing-Prosa
Diese Liebe zum Detail zieht sich wie ein
roter Faden durch die gesamte Phono-
stufe. Dabei kam die Praxistauglichkeit
keinesfalls zu kurz. So verträgt sich die P-
5xe mit jedem noch so exotisch zu betrei-
benden System. Die Entzerrungen sowohl
für MM als auch für MC sind sehr präzi-
se, der Verstärkungsfaktor kann in drei
Stufen praxisgerecht eingestellt werden.
Zur Widerstandsanpassung bietet die Ay-
re zum einen die fest vorgegebenen W er-
te 100 Ohm, ein Kiloohm sowie 47 Ki-
loohm. Darüber hinaus kann jeder ge-
wünschte Wert mittels mitgelieferter Prä-
zisions-Metallfilmwiderstände von Dale
oder -Vishay eingestellt werden. Dass bei
so viel Detailreichtum auch an eine au-
diophile Sicherung und ein hochwertiges
Netzkabel gedacht wurde, nimmt man da
fast schon als Selbstverständlichkeit hin.
S y m m e tris c h im H ö rra u m
Im STEREO-Hörrauni wählten wir als
Spielpartner für die Ayre einen symme-
trisch verkabelten Linn LP 12 SE im vollen
Ornat, also mit Tonarm Ekos SE bestückt
mit Tonabnehmer Linn Akiva, Netzteil
Radikal - und alles standesgemäß aufge-
stellt auf dem Timetable-Rack. Zur Ver-
stärkung nutzten wir die bewährte MBL-
Vorstufe 5011
, als Endstufe diente wieder
einmal Accustic Arts AMP II MK2, die
den Lautsprechern Canton Reference 2.2
ebenso einheizte wie Audio Physics Avan-
tera ( Test im letzten Heft) oder der in die-
ser Ausgabe ab Seite 22 beschriebenen tan
tastischen Sonus Faber Amati l utura.
Nach einigen Versuchen entschieden wir
uns schließlich für Verbinder von Audio
plan, Wireworld und Cardas. Als optima-
le Abschlussimpedanz stellte sich für das
Akiva 130 Ohm heraus.
S ch n e ll, rä u m lic h , z e itric h tig
Die Ayre zeigte ihre Qualitäten völlig un-
spektakulär, aber sehr nachdrücklich. Ein
sicheres Indiz für die besonderen M o-
mente im Hörraum ist immerein spontan
verlängerter Arbeitstag oder ein W ochen-
endabstecher
ins
Verlagsgebäude.
Als sich in der Redaktion herumgespro-
chen hatte, zu welchen musikalischen Hö-
henflügen die Ayre die gesamte Kette be-
flügelte, war es mit der Sonntagsruhe des
Autors vorbei.
Fantastisch war ihre Flexibilität im Um -
gang mit jeglichem Musikmaterial. Diana
Krall erklang scharf umrissen, aber tonal
geradezu lieblich, voluminös, aber nicht
aufgeblasen. Die sie begleitenden Instru-
mente waren klar von der Stimme ge-
trennt, die Größenzuordnungen wurden
mit kaum je erlebter Glaubhaftigekeit ver-
mittelt.
Aber auch INXS mit „Mystify“ vom
87er-Album „Kick“ wurde mit ebendie-
sem aus den Boxen geprügelt. Der Bass
wurde druckvoll, sauber und stets kon-
trolliert und im richtigen Moment an die
Hörenden geliefert. Die Ayre brachte auch
das seltene Kunststück fertig, feinste dy-
namische Strukturen schon bei geringen
Pegeln präzise darzustellen, ohne das an-
dere Extrem, grobdynamische Brutalität,
ins unerträglich Grelle, Unbeherrschte
kippen zu lassen. Besonders erfreulich,
dass von all diesen Fähigkeiten auch im
unsymmetrischen Betrieb nur zu erah-
nende Einbußen wahrnehmbar wurden.
Damit ist klar, wo die Ayre trotz ihres ver-
gleichsweise günstigen Preises eingestuft
werden muss: Herzlich willkommen bei
den Allerbesten, in der Referenzklasse!
M ichael Lang
Preis: €2800 (silber); 2980 (schwarz)
Maße: 44x7x33 cm (BxHxT)
Garantie: 5 Jahre
Vertrieb: Sun Audio
Tel.: 089/479443
www.sunaudio.de
Eine außergewöhnliche Musikmaschine.
Technisch eigenständig, hervorragend und
sorgfältig bis ins Detail verarbeitet, klanglich
ganz weit vorne.
MESSERGEBNISSE *
dB
Frequenzgang
20
200
2 K
20 KHZ
K lirrfa k to r bei 5 mV/1 kHz/1 kOhm
0,012%
In term od ulatio n bei 0,8 mV/8 kHz/60 Hz
0,12%
R auschabstände
Phono M M bei 5 mV/1 kHz/1 kOhm
72 dB
Phono MC bei 0,5 mV/1 kHz/10 Ohm
71dB
K analtrennung bei 1 kHz
93 dB
U be rste u e ru n g sfe stig ke it M M /M C
41/3,8 mV
A n sch lu ssw e rte
praxisg ere cht
A u sg an gsw iderstand bei t kHz
94 Ohm
Leistungsaufnahm e
A us | S tandby | Leerlauf
0 18 W att
LABOR-KOMMENTAR: Im Labor zeigte die Ayre d u rch -
w e g sehr gute W erte. Für ein G erät ohne G egenkopp-
lung nied rige V erzerrungen. Gute S törabstände bei
M M , se hr gute bei MC. Exzellente, nahezu identische
Frequenzgänge bei M M und MC. A uch die K an altren-
nung ist exorb itan t hoch, der
A usgangsw iderstand p ra xis-
ge recht niedrig.
Eingänge und Ausgänge in Cinch und XLR.
Erdungsklemme, dreistufige Anpassmöglich-
keit des Abschlusswiderstandes mittels Kipp-
schalter auf 47 Kiloohm, 1000 Ohm und 100
Ohm, zusätzlich durch mitgelieferte Wider-
stände auf beliebige Werte anpassbar Intern
dreistufig anpassbarer Verstärkungsfaktor für
MM-System (2VI, High Output MCs (ab 1
mV)
und leise MCs (0,05 mV bis 1
mV)
EXZELLENT
* Zusätzliche Messwerte und Diagramme lür Abonnenten
im STEREO-Club unter w w w stereo.de
Ein-und Ausgänge in XLR und Cinch, Umschalter für MM/MC, dreistufige
Widerstandsanpassung per Mäuseklavier
(US
I
Netzphase
am Testgerät
6/2011 STEREO 73
vorherige seite 72 Stereo 2011-06 lesen sie online nächste seite 74 Stereo 2011-06 lesen sie online Nach hause Text ein/aus